6 Dinge, die man über die neue Wassergebühr wissen sollte:

Wassergebühr

 

Die Stadtverordnetenversammlung plant, die Wassergebühr ab dem 01.April von 1,95€ um 0,35€ ansteigen zu lassen. Wir fassen die wichtigsten Dinge für die Bürgerinnen und Bürger zusammen:

1. Um wie viel steigt die Gebühr genau?

Der Preis pro mWasser steigt um 0,35€ an und beträgt zukünftig 2,30€. Zudem werden die Gebühren für die Wasserzähler angepasst. Im Endeffekt bedeutet das für einen durchschnittlichen Dreipersonenhaushalt ca. 5,20€ monatlich mehr an Gebühren.

Eine genaue Übersicht der neuen Wasserzählergebühren gibt es hier.

 

2. Warum steigt die Wassergebühr?

2011 wurde die Wasserversorgung Wetzlars rekommunalisiert, d.h. ein Eigenbetrieb der Stadt erbringt nun diese Leistungen für die Bürgerinnen und Bürger. Das Wasser fördert die Stadt aber nicht selbst, sondern bezieht es wiederum von der enwag und dem Zweckverband Mittelhessische Wasserwerke (ZMW). Da das Wasser nun von einem Eigenbetrieb geliefert wird, wird kein Wasserpreis mehr gezahlt, sondern eine Wassergebühr, die laut Gesetz kostendeckend sein muss. Sie darf also langfristig weder Verluste noch Gewinne verursachen. Der Eigenbetrieb der Stadt Wetzlar hat in den letzten Jahren aber immer wieder rote Zahlen geschrieben, eine Anpassung der Gebühr, sodass sie kostendeckend ist, ist unvermeidlich. Zudem erhöht unser Vorlieferant ZMW seine Preise, sodass wir auch hier die Gebühr anpassen müssen.

 

3. Warum hat der Eigenbetrieb über Jahre Verluste gemacht?

Als 2011 der Eigenbetrieb gegründet wurde, gab es ein Gutachten, wie hoch die neue Wassergebühr sein muss, damit sie kostendeckend ist. Das Gutachten kam zu dem Schluss, dass 2,19€/m3 notwendig seien. Die damalige Koalition aus CDU und FDP aber legte damals aus politischen Gründen fest, den alten Preis von 1,95€/m3 beizubehalten, wohlwissend, dass die Gebühr nicht kostendeckend sein wird. Zudem ergab sich ein weiteres Problem: In dem Zeitraum als dieses Gutachten erstellt wurde, bezog Buderus Edelstahl vorübergehend sehr große Mengen Wasser aus dem Trinkwassernetz, da sie einen eigenen Brunnen zur Betriebswasserförderung für einen Zeitraum von knapp 3 Jahren nicht nutzen konnten. Das Gutachten ging fälschlicherweise von einem viel zu hohen Wasserverbrauch und somit viel zu hohen Einnahmen aus. Kaum war der Eigenbetrieb gegründet, förderte Buderus wieder Wasser aus seinem eigenen Brunnen und die Einnahmen des Eigenbetriebes brachen massiv ein, da ein großer Wasserabnehmer wegfiel.

 

4. Wer gleicht den entstandenen Verlust aus?

Die Verluste werden nicht auf die Wasserkunden umgelegt, sondern aus dem Finanzhaushalt der Stadt beglichen.

 

5. Wetzlar hat nun die höchsten Wassergebühren der Umgebung, stimmt das?

Nein! In einer Auflistung der Stadtverwaltung, die auch die Wetzlarer Neue Zeitung (Link zum Artikel) veröffentlich hat, steht Wetzlar zwar an zweiter Stelle, jedoch muss berücksichtigt werden, dass Wetzlar keine Baukostenzuschüsse erhebt. Diese Zuschüsse fallen bei Arbeiten an den Wasserversorgungsanlagen an und können im Falle von notwendigen Arbeiten an den Leitungen für die betroffenen Anwohner sehr hoch sein. Nahezu alle anderen Städte erheben diese Zuschüsse von den Kunden, Wetzlar hat diese Kosten jedoch bereits in der Gebühr einkalkuliert. Dies macht in etwa 0,20€ der Gebühr aus. Berücksichtigt man dies, liegt Wetzlar im guten Mittelfeld der Region.

6. Was hat Norbert Kortlüke, der zuständige grüne Dezernent, für die Bürgerinnen und Bürger Wetzlars erreicht?

Norbert Kortlüke hat die Anpassung der Wassergebühr äußerst gründlich vorbereitet und auf exakte Berechnungsgrundlagen und Gutachten im Sinne der Bürgerinnen und Bürger Wetzlars geachtet. Fehler im Gutachten von 2011 sind mitverantwortlich für die finanzielle Schieflage der Eigenbetriebs Wasserversorgung, diese werden sich nicht wiederholen. Bei den neuen Gebühren wurde darauf geachtet, dass Single-Haushalte, in Wetzlar also insbesondere alleinstehende ältere Menschen, nicht übermäßig belastet werden. Besonders hervorzuheben ist, dass Norbert Kortlüke bei der enwag einen Preisnachlass von 740.000 Euro durchsetzen konnte, ansonsten wäre die Wassergebühr noch deutlich höher ausgefallen.

 

Die Details der Gebührenanpassung gibt es hier nachzulesen.

 

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