Dr. Barbara Greis mit Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet

Oberbürgermeister Manfred Wagner mit Dr. Barbara Greis und ihren Mann Carl-Peter Greis.
(fraktion) Seit 1985 engagiert sich Dr. Barbara Greis ehrenamtlich in Wetzlar. Dafür wurde sie am 4. Oktober mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD) heftete ihr das Verdienstkreuz beim Magistratsempfang im Palais Papius an. In seiner Laudatio hebte er ihr humanitäres und gesellschaftspolitisches Engagement, vor allem für Kinder und Jugendliche, hervor. Sie habe ihre eigene Lebenszeit bereitgestellt, um sich für das Gemeinwesen zu engagieren.

Die Ehrung vorgeschlagen hatten Oberbürgermeister Manfred Wagner und Frau Karin Bökel .

Barbara Greis will, wenn es ihre Gesundheit zulässt, ihr Mandat bis Ende der Legislaturperiode 2026 ausüben. Das sagte sie in ihrer Dankesrede:

Hier kannst Du Barbara Greis Rede anlässlich der Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande nachlesen:
Meine Rede anlässlich der Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland am 4. Oktober 2024

 

Die Würdigung meiner diversen ehrenamtlichen Tätigkeiten durch den OB hat mir bewusst gemacht, wie viel Zeit ich im Laufe meines Lebens unentgeltlich im Dienste der Allgemeinheit gearbeitet habe. – Es war allerdings nie mein Ziel, eine Karriere im Ehrenamt zu machen, ich bin da einfach so reingerutscht:

 

Der Beginn meines Engagements in der Schülerbücherei der August-Bebel-Gesamtschule 1984 beruhte auf einem Missverständnis. Meine Tochter hatte einen Aushang zum Projekt „Aufbau einer Schülerbücherei“ so verstanden, dass nur Kinder mitmachen dürften, wenn auch ein Elternteil sich daran beteiligt. Und da ich damals meiner begeisterten Leseratte das gern ermöglichen wollte, habe ich mich bereiterklärt im Rahmen meiner Möglichkeiten mitzuhelfen, wenigstens für die Zeit des Aufbaus, geblieben bin ich dann 31 Jahre.

 

Mein Einstieg in das kommunalpolitische Ehrenamt beruhte zwar nicht auf einem Missverständnis. – aber auf einem Trugschluss meinerseits. Bei der Kommunalwahl 1989 habe ich mich als – damaliges Ortsbeiratsmitglied – auf den vorletzten Platz der Liste der Grünen für die StvV setzen lassen. Damals gab es noch kein Kumulieren und Panaschieren, es war also nicht damit zu rechnen, dass ich auch als Stadtverordnete antreten müsste. Das geschah dann zwei Jahre später als alle, die noch vor mir auf der Liste standen nicht mehr verfügbar waren– und da bin ich bis heute geblieben. Ich habe auch die Absicht, mein Mandat bis zum Ende der Legislaturperiode auszuüben, – vorausgesetzt meine Gesundheit
lässt das zu.

 

Als im Jahr 1986 die heimatgeschichtliche Arbeitsgemeinschaft gegründet wurde, habe ich mich auf Bitten des damaligen Ortsvorstehers und heutigen Oberbürgermeisters als Gründungsmitglied für das Amt der Schriftführerin zur Verfügung gestellt. Ich bin zwar noch Mitglied der AG, übe aber zurzeit kein Amt aus.

 

Ähnlich erging es mir auch 1998 bei der Gründung des Vereins Patchwork, es fehlte die siebte Person für den Eintrag ins Vereinsregister. Hier habe ich dann die ersten Jahre als Beisitzer fungiert. Mein eigentlicher Einsatz galt aber den Kindern: bei der Hausaufgabenbetreuung und dem für alle Grundschulkinder offenen freien Spiel-Nachmittag, der glücklicherweise am Dienstag stattfand, an dem mein Geschäft geschlossen war. Diese unterschiedlichen Tätigkeiten habe ich stets gern ausgeübt und ich kann auf zahlreiche schöne Erlebnisse zurückblicken. Ich habe viele Erfahrungen gesammelt und
manches dazu gelernt, so dass es mir am Ende oft schwer fiel, mein Engagement zu beenden.

 

Ich habe auch niemals mit einer solchen Ehrung gerechnet, – weiß ich doch, dass es viele Menschen gibt, die genau so viel leisten und vielleicht sogar noch mehr, aber nie diese Ehrung erfahren.

 

Denn dazu bedarf es Personen, die sich die Mühe machen, jemanden für eine Ehrung vorzuschlagen, seine Leistungen zusammenzutragen und den Nutzen für die Allgemeinheit zu belegen. Dafür möchte ich den beiden, die sich für mich dieser Mühe unterzogen haben, ganz herzlich danken: Karin Bökel und unserem OB Manfred Wagner.

 

Danken möchte ich aber auch denen, die mich bei meinem Engagement begleitet und unterstützt haben:

 

Da sind zunächst
  • Die Schulleiter und das Kollegium der August-Bebel-Gesamtschule, die die räumlichen und materiellen Voraussetzungen für meine Tätigkeit geschaffen haben, Herrn Reuter und Herrn Wegerle. Bei den vielen Improvisationen, die bei Umbauten und Sanierungen der Schule notwendig wurden, haben sie immer eine Lösung gefunden, die Bücherei fortzuführen.
Da sind aber auch :
  • Die Mitarbeiter des Stadtverordnetenbüros, die mir stets mit Rat und Tat zur Seite stehen, hier vor allem Frau John, die seit 1991 meine Ansprechpartnerin im Stv-Büro ist und mich als Vorsitzende des Umweltausschusses seit 1993 als unterstützt
  • Dem Vorstand der Heimatgeschichtlichen AG und der Vorstand von Patchwork, die meine Mithilfe annahmen.
…und nicht vergessen möchte ich den Dank an meine Familie, die mich bei meinen Tätigkeiten immer unterstützt hat und noch immer unterstützt.

Foto: Das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (© Petra Strehlau)

Ihr Großes soziales Engagement gilt Kindern und Jugendlichen

Barbara Greis ist mit ihren 83 Jahren das älteste und erfahrenste Fraktionsmitglied von Bündnis 90/Die Grünen Wetzlar. Sie wurde 1940 in Berlin geboren und studierte Maschinenbau. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Justus-Liebig-Universität (Gießen) und arbeitete für den TÜV Rheinland und die Gießener Firma Möbel Franz.

Von 1985 bis 2006 war sie und seit 2021 ist sie wieder Ortsbeiratsmitglied im Stadtteil Naunheim. Seit 1991 ist sie Stadtverordnete und leitet seit 1993 Umwelt-, Verkehrs- und Energieausschuss, kurz Umweltausschuss. Einige Jahre führte sie die Grüne Fraktion auch als Fraktionsvorsitzende an. Seit ein paar Wochen ist sie wieder eine von fünf stellvertretenden Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung und Mitglied im Ältestenrat. Sie ist in Beiräten, Kommissionen und Ausichträten, wie z. B. den Wetzlarer Verkehrsbetrieben. Dort setzt sie sich für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ein.

Foto: v. l. n. r.: Petra Strehlau, Krimhild Tacke, Dr. Barbara Greis und Carmen Zühlsdorf-Michel (Fraktionsvorsitzende).

 

Neben ihrem politischen Ehrenamt engagierte sie sich auch…

  • …für den Aufbau der Schülerbücherei an der August-Bebel-Gesamtschule in Niedergirmes (1984). Zusammen mit anderen Eltern und Schülerinnen und Schülern baute sie die Bücherei auf. Sie leitete die Schülerbücherei bis 2015, insgesamt 31 Jahre lang.
  • …in der Heimatgeschichtlichen Arbeitsgemeinschaft Naunheim. Sie war Gründungsmitglied und von 1986 bis 1995 Schriftführerin im Vorstand.
  • …im Verein „Patchwork – soziale Initiative im Stadtteil“. Hier setzte sie sich für Kinder und Jugendliche ein. Von 1998 bis 2000 organisierte und begleitete sie Spielenachmittage.
  • …in der Begleitung von Menschen, die aus ihrer Heimat flüchten mussten und half ihnen beim Ankommen in der neuen Heimat.
  • …für die Fragen des Friedenserhaltes.

 

Mehr Informationen:

Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen

Barbara Greis: Die Grüne Stimme für Wetzlars Verkehr und Umwelt! (Die-Nachrichten.at) 

Naunheimerin Barbara Greis erhält Bundesverdienstkreuz (Wetzlarer Neue Zeitung)

 

 

 

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