Plädoyer für einen unordentlichen Garten

Im Herbst kann man normalerweise hektisches Treiben in den Gärten beobachten. Hecken, Stauden und Gräser werden geschnitten, Laub entfernt und Beete umgegraben. Besser für Fauna und Flora sind jedoch eher „ unordentliche“ Gärten.

Gehölze überstehen den Winter leichter ohne Schnittwunden, im Frühjahr können Pflanzen schneller auf Rückschnitte reagieren. Umgraben sorgt bei milden Temperaturen und Regen für eine Verschlemmung und Nährstoffauswaschung, außerdem wird das Bodenleben gestört. Die Beete mit Laub abdecken und im Frühjahr die Erde etwas auflockern- der Rücken und die Fauna wird es freuen. Gräser und Stauden sollten bis zum Frühjahr stehen bleiben, da ihre Samenstände ein Nahrungsdepot für Vögel sind. In den hohlen Stängeln können Insekten überwintern. Laub sollte unter Hecken oder an geeigneten Stellen liegen bleiben als warmes Luftpolster und ideales Winterquartier für Marienkäfer und andere nützliche Insekten. Auch ein Igel verschmäht ein solches „Bett“ nicht. Ein unaufgeräumter Garten ist gut für uns und für die Natur- eine Win-Win Situation für alle.

Heidi Bernauer-Münz

Quelle: Familienheim und Garten Oktober 2021

 

 

 

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