Town-Hall mit Tarek Al-Wazir auf dem Wetzlarer Eisenmarkt

„Ich habe einen Plan für dieses Land!“

Auf dem Wetzlarer Eisenmarkt stellte sich der grüne Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten, Tarek Al-Wazir, vor und begann mit den Worten „Ich habe einen Plan für dieses Land!“.

Er erläuterte seine Schwerpunkte, um anschließend mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Unter anderem benannte er dabei die Themen Kinderbetreuung, Wohnraum und Klimaneutralität.

Für eine zukunftsfähige Kinderbetreuung verfolge er das Ziel, in der nächsten Wahlperiode 20.000 Kita-Plätze neu zu schaffen. Dafür benötigen wir mehr Fachkräfte. Zukünftig sollen deshalb jährlich 1.000 praxisintegrierte und vergütete Ausbildungsplätze für Erzieher*innen vom Land gefördert werden. Die Sicherung und Ausbildung von Fachkräften möchte Tarek Al-Wazir als hessischer Ministerpräsident zur Chefsache machen, denn dies sei eine der großen Herausforderungen unserer Zeit.

Um bezahlbaren Wohnraum für alle zu schaffen, nannte Tarek Al-Wazir das Ziel, den Bau von 60.000 neuen Wohnungen fördern zu wollen: Bezahlbarer Wohnraum sei Mangelware geworden. Von den 60.000 Wohnungen, die insgesamt gefördert werden sollen, seien 10.000 Sozialwohnungen mit einer Bindung von 50 Jahren vorgesehen. Auch die Themen barrierefreier und senior*innengerechter Wohnraum sollen in den künftigen Jahren verstärkt angegangen werden.

Als oberste Priorität bekräftigte der hessische Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen die Klimaneutralität bis 2045: Die Energiekrise habe uns gezeigt, wie fatal die Abhängigkeit von Öl und Gas sei. Wir möchten einen Klima- und Transformationsfond mit 6 Milliarden Euro ausstatten, um die großen Herausforderungen und den Umbau anzugehen. Wichtig ist dabei: bei Veränderungen werden wir alle Menschen mitnehmen!

Nach seinen einführenden Worten stelle sich Tarek Al-Wazir den Fragen von interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Unter anderem wurden die Reaktivierung von Bahnstrecken, der Ausbau der A45 und die Behelfsabfahrt in Sinn sowie die Verkehrswende im ländlichen Raum angesprochen. Auch wenn die Wiederaufnahme von Bahnstrecken sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, hat er sich diesem Thema in den letzten 10 Jahren als hessischer Verkehrsminister angenommen – eine Bahnstrecke, deren Reaktivierung nun geplant wird, ist die Lumdatalbahn im Landkreis Gießen. Zur Verkehrswende müsse man ehrlicherweise auch die Antriebswende – insbesondere im ländlichen Raum – nennen, denn Autos werden weiterhin für viele notwendig sein.

Zur Veranstaltung erschienen auch Personen aus dem Querdenken-Spektrum, die die konstruktive Debatte durch Störungen erschwerten und in Zwischenrufen unter anderem Deutschlands Aktivitäten in der Ukraine als Kriegstreiberei beschimpften. Tarek Al-Wazir machte deutlich, dass Waffen zwar niemals Frieden schaffen können, die Ukraine aber aus einer rationalen Abwägung heraus unterstützt werden müsse, um ihre eigene territoriale Grenze gegen den wahren Kriegstreiber, Putin, verteidigen zu können und möglichst in eine Verhandlungsposition gebracht zu werden.

Tarek Al-Wazir hörte den Menschen auf dem Eisenmarkt aufmerksam zu und reagierte auf deren Bedenken. Wichtig ist für ihn, dass Menschen trotz unterschiedlicher Ansichten weiterhin im Gespräch bleiben, sich zuhören und Argumente austauschen – sein Gespür für die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger stellt er vergangenen Donnerstag erneut unter Beweis.

Text © Evelina Stober

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