Vielfalt und Gemeinschaft Auch wenn in der Flüchtlingspolitik das meiste auf europäischer und Bundesebene entschieden wird, können wir vor Ort in der Kommune zu einer humanen Flüchtlingspolitik beitragen – insbesondere dann, wenn es um die ordentliche Unterbringung, Versorgung, Betreuung und Integration Geflüchteter geht. Außerdem kann etwa unsere Bereitschaft als Kommune, zusätzlich zu den bestehenden Verpflichtungen auch weitere Geflüchtete aufzunehmen und noch mehr Kapazitäten bereitzustellen, ein wichtiges Signal nach außen sein. Das Vorangehen jeder einzelnen Kommune – etwa als „Sicherer Hafen“- ist dabei ein weiterer Baustein und essenziell dafür, dass auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene eine Botschaft der Offenheit ankommt. Ein konkretes Erfolgsbeispiel: In der Landesregierung ist es uns GRÜ- NEN gelungen, die Bereitschaft auf lokaler Ebene umzumünzen in eine konkrete Forderung an den Bund, in Hessen mehr Geflüchtete von den griechischen Inseln aufnehmen zu dürfen. Geschlechtergerechtigkeit Für Geschlechtergerechtigkeit eintreten heißt für uns GRÜNE: Gleichberechtigung der Geschlechter herstellen, eine eigenständige Existenzsicherung der Frauen ermöglichen, vor Diskriminierung und Gewalt schützen, Bedingungen für ein selbstbestimmtes Leben schaffen. Geschlechtergerechtigkeit berührt alle Bereiche unserer Gesellschaft und soll konsequent gefördert und realisiert werden. Alle Menschen sollen erwerbstätig sein können, eine Familie haben können, wenn sie das wollen, gleichen Lohn für gleiche Arbeit bekommen, finanziell eigenständig sein können. Wir GRÜNE wollen, dass die strukturellen Voraussetzungen dafür geschaffen werden und gleichberechtigte Teilhabe möglich wird. Wir wollen auch, dass Chancen, Macht, Zeit und Geld gerecht zwischen den Geschlechtern verteilt werden. Wir setzen uns dafür ein, dass in allen Gremien eine gleichberechtigte Repräsentanz der Geschlechter und aller gesellschaftlichen Gruppen vorhanden ist. Wir streben an, dass eine 50 %-Frauenquote für die Gremien und Aufsichtsräte der Stadt eingeführt wird. Damit eine geschlechtergerechte Stadtgesellschaft entstehen kann, wollen wir, dass tradierte Rollenmuster aufgebrochen werden. Dafür ist der Ausbau familiengerechter Arbeitszeitmodelle unbedingt notwendig. Auch die geschlechtersensible Kommunikation in Politik und Verwaltung ist Voraussetzung für tatsächlich gelebte Gleichberechtigung aller. Wir wollen eine Weltanschauung überwinden, in der Heterosexualität als soziale Norm gilt und in der aufgrund des zugeschriebenen Geschlechts und der damit verbundenen Geschlechterrollen Festschreibungen und Hierarchien entstehen. Wir lehnen frauenverachtende und herabwürdigende Werbung ab und fordern Respekt gegenüber allen Menschen. Wir unterstützen weiterhin Projekte und Initiativen von Frauen in unserer Stadt – z. B. das Labyrinth-Projekt Wetzlar e. V. – und fördern deren Arbeit. Auch in Wetzlar kommt es immer wieder zu Situationen häuslicher Gewalt gegen Frauen. Um ihnen und ihren Kindern Beratung und vorübergehend eine geschützte Unterbringung anbieten zu können, gibt es in Wetzlar seit 1983 den Verein Frauenhaus. Dort soll diesen Frauen die Möglichkeit gegeben werden, die Notlage, in die sie gekommen sind, zu verarbeiten und zu bewältigen. Das Bestehen eines Frauenhauses und die damit verbundene Arbeit mit und für Frauen soll in Wetzlar weiterhin gewährleistet sein. Wir setzen uns außerdem dafür ein, dass es aufklärende Projekte für Migrant*innen gibt: Es sollen Beratungen zu den Themen Gesundheit und sexuelle Aufklärung als Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben angeboten werden. Mehr Informationen Alle unsere Themen findest Du auch gebündelt in unserem Wahlprogramm zur Kommunalwahl 2021.