In einigen Städten Deutschlands gibt es bereits die Möglichkeit, dass Bürger Obst, Gemüse und Gartenkräuter anpflanzen, ohne selbst ein Gartengrundstück zu besitzen. Neben dem Erleben von Pflanzen, Pflegen und Ernten gibt es auch einen Austausch mit Nachbarn, das Erkennen gemeinsamer Ziele. Es können auch ungewöhnliche oder alte Pflanzenarten angepflanzt werden, die zu Diskussionen über Pflege und Zubereitungsarten anregen. Aus der essbaren Stadt wird urbane Vielfalt und Kreativität wird eröffnet. Es ist natürlich Unfug zu behaupten, dass in schönen öffentlichen Anlagen plötzlich Kartoffeln angepflanzt werden sollen. Nur da, wo es auch sinnvoll ist, sollen Gemüsebeete entstehen.
Der Gedanke dahinter ist nicht eine behördliche Lenkung, sondern das Anregen und Bieten von Möglichkeiten. Das Naturschutzzentrum hatte die Kosten für Gutachten übernommen und damit die Basis für das Gärtnern in Wetzlar geschaffen. Die Idee der urbanen Vielfalt steht und fällt mit dem Interesse und dem Engagement der Bürger Wetzlars. Es ist nicht notwendig im städtischen Haushalt Gelder dafür zur Verfügung zu stellen.
Kindergärten können sich daran beteiligen, Wohnungsbaugesellschaften, Privatpersonen, verschiedene Organisationen. Eine Stadt mit 123 verschiedenen Nationen kann auf diese Weise Vielfalt zulassen und entdecken, das Miteinander befördern und Gemeinsamkeiten vermitteln. Natürlich kann es auch Probleme geben, aber einen Versuch ist die „Urbane Vielfalt“ auf jeden Fall wert. Der Bürgerwille entscheidet hier und das ist auch gut so!
Dr. Heidi Bernauer-Münz
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