Neubau der B 49-Hochstraße verträglich für Umwelt und Mensch gestalten!

Copyright: Klaus Hugo

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Lahn-Dill sprechen sich bei dem geplanten Ersatzneubau der B 49 in der Region Wetzlar für die Umfahrung um Dalheim in einem Tunnel aus. Wir appellieren an das Bundesverkehrsministerium als zuständige Behörde und Straßenbaulastträger, diese Variante zu wählen, um die Belastung von Umwelt und Menschen möglichst gering zu halten. 

Begründung:

Leider ist es in den letzten Jahren der Bundesregierung nicht gelungen, die Verkehrswende überhaupt zu beginnen. Dies zeigt sich besonders deutlich in einer stetigen Zunahme des Schwerlastverkehrs auf der Straße, anstatt in einer Stärkung des Schienengüterverkehrs, die aus Umwelt- und Klimaschutzgründen eigentlich notwendig wäre. Die starke Zunahme des Schwerlastverkehrs hat die Restlebensdauer der B 49 Hochstraße durch Wetzlar stark reduziert und macht nun einen Ersatzneubau der Hochstraße notwendig. Dies stellt uns vor die Frage, wie die wichtigste Ost-West-Verbindungsstraße in der Region Mittelhessen in Zukunft verträglich für die Umwelt gestaltet werden kann. Die von Hessen Mobil entworfenen und zur Auswahl stehenden vier Varianten haben alle großen Auswirkungen auf unsere Umwelt und die hier lebenden Menschen. Jedoch zeigen die Planungen auch, dass manche Varianten deutlich verheerendere Auswirkungen haben als andere. 

Klar abzulehnen ist die Variante 5.3 (Umfahrung Dalheim – Einschnitt). Eine offene um Dalheim geführte Straße würde eine massive Zerstörung von Natur und landwirtschaftlicher Fläche zur Folge haben. Ein ganzer Stadtteil würde seinen Anschluss an sein Naherholungsgebiet verlieren und wäre durch Straßen mit hoher Lärm- und Schadstoffbelastung eingekesselt. 

Ebenfalls problematisch ist die Variante 5.1 (Dillfeldvariante). Bis heute konnte nicht erklärt werden, wie die B 49 auf hohen Dämmen durch das Gewerbegebiet geführt werden soll, ohne dass in die dort bereits bestehenden Gebäude eingegriffen wird. 

Die Variante eines Neubaus der Hochstraße durch die Stadt Wetzlar hat auf den ersten Blick den Vorteil, dass hier scheinbar kaum in die Natur eingegriffen werden muss. Dies ist aber nur bedingt richtig, da durch die erforderliche Verbreiterung der Straße der Lahnberg bei Garbenheim erheblich abgetragen werden muss. Zudem würde eine noch breitere Straße als bisher die Innenstadt Wetzlars zerteilen und eine Stadtentwicklung mit Wohngebieten auf zukünftigen industriellen Brachflächen verhindern. Ein gewachsenes Wohngebiet würde durch Abbruch und starke Lärmbelästigung lebensunwert werden und die zahlreich dort lebenden Menschen durch weiter zunehmenden Verkehr noch mehr mit Lärm und Schadstoffen belasten. 

Die verbleibende Variante (Umfahrung im Tunnel) ist jedoch keineswegs kritiklos zu betrachten. Auch durch einen Tunnel werden landwirtschaftliche Flächen verbraucht und eine Umfahrung führt zu erhöhten CO2-Emissionen, da die Fahrtstrecke für den Durchgangsverkehr um mehrere Kilometer verlängert wird. Sie bleibt jedoch die von uns GRÜNEN favorisierte Variante, weil sie vergleichsweise am ehesten kompatibel mit den Bedürfnissen von Menschen und Umwelt ist.

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