Bezahlbaren Wohnraum fördern – nicht unnötige Parkplätze

 

Wetzlar wächst! Das zeigt, wie attraktiv unsere Stadt für die Menschen geworden ist, führt aber auch zwangsläufig zu Konflikten und schwierigen Entscheidungen.

 

Wetzlar wächst! Das heißt, dass der Bedarf an Wohnraum zunimmt –insbesondere an bezahlbarem Wohnraum.

 

Besonders wichtig sind daher Projekte wie das von der Wetzlarer Wohnungsgesellschaft (WWG) geplante Bauvorhaben in der Volpertshäuser Str., bei dem etwa 60 bezahlbare Wohneinheiten entstehen sollen. Laut Stellplatzsatzung müssen pro Wohneinheit zwei Stellplätze zur Verfügung gestellt werden.

 

Und hier kommen nun die Schmerzen: Wohin sollen die vielen Stellplätze gebaut werden? Soll eine – viel zu teure – Tiefgarage gebaut werden? Sollen günstigere Stellplätze ebenerdig angelegt werden – mit der Folge von viel Flächenverbrauch, den es doch eigentlich zu vermeiden gilt? Die Erfahrungen mit ähnlichen Projekten wie z. B. in Dalheim oder Erk’s Quartier zeigen, dass die zur Verfügung gestellten Stellplätze in diesem Umfang gar nicht genutzt werden. Oft existieren schlichtweg keine zwei Autos pro Wohneinheit, oder die Parkplätze werden wegen den zusätzlichen Mietkosten nicht angenommen.

 

Die Problematik ist also bereits bekannt. Abhilfe kann leicht geschaffen werden, indem die Stellplatzsatzung von Wetzlar entsprechend angepasst wird, so wie es bereits im aktuellen Koalitionsvertrag festgehalten ist: Eine Reduktion der vorgeschriebenen Stellplätze ist vorgesehen. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bringen dieses Ziel konsequent voran.

 

Wie kann nun der Bau nicht benötigter Stellplätze vermieden werden, bis die Anpassung der Stellplatzsatzung vollzogen ist? Für dringende Bauprojekte wie das von der WWG geplante muss eine Zwischenlösung gefunden und sofort umgesetzt werden. Die Stellplatzsatzung gibt das mit der Möglichkeit einer Sonderregelung her – die GRÜNEN sorgen dafür, dass es auch passiert.

 

Denn es ist nicht im Interesse der Wohnungsbaugesellschaften, Parkplätze zu bauen, die die Baukosten in die Höhe treiben und die am Ende ungenutzt bleiben. Und es ist nicht im Interesse des Umwelt- und Klimaschutzes, das weitere Flächen versiegelt werden und der Vorrang für das Auto weiter zementiert wird! Mobilität soll aber weiterhin unkompliziert möglich bleiben.
Zielführend ist daher gleichermaßen, alternative Mobilitätsformen gerade bei großen Wohnbauprojekten zu fördern und damit unnötigen Wachstumsschmerzen von Beginn an vorzubeugen.

 

 

Foto: MichaelGaida / pixabay

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