Mehr Geld für das Tierheim in Wetzlar

In der Pandemie haben sich viele Menschen Haustiere angeschafft. Viele kommen gut zurecht mit ihren neuen Mitbewohnern. Andere haben hingegen Probleme und können sie nicht versorgen. Für solche Fälle ist dann das Tierheim eine Anlaufstelle. Aber nicht erst seit der Pandemie hat das Tierheim mehr Aufgaben zu erfüllen. Schwierig ist auch die steigende Inflation. Daher haben wir Grünen in Wetzlar einen Antrag mit der Koalition gestellt, damit das Tierheim mehr Geld für seine stetig wachsenden Aufgaben bekommt.

Momentan finanzieren die Städte und Gemeinden im Wetzlarer Umland das Tierheim mit der „Fundtierpauschale“. Sie haben ihre Aufgabe, Fundtiere zu versorgen an das Tierheim abgegeben und zahlen dem Tierheim dafür Geld. Insgesamt pro Kopf und pro Jahr sind das 50 Cent. Aber das Geld reicht nicht. Deshalb soll der Oberbürgermeister in Verhandlung mit den anderen Kommunen treten, um den Festbetrag zu erhöhen.

 

Tierheim in Wetzlar – Hintergundinformationen

Antrag: Finanzierung stärken, Pauschale erhöhen
  • Mehrere Städte und Gemeinden finanzieren das Tierheim
  • Sie zahlen eine „Fundtierpauschale“. Der Festbetrag beträgt pro Kopf und Jahr ca. 50 Cent.
  • Das Problem: Der Betrag wurde jahrelang nicht angepasst. Die Inflation steigt und auf das Tierheim kommen durch die Pandemie mehr Belastungen hinzu.
  • Der Antrag: Der Magistrat soll den Oberbürgermeister zu den anderen Kommunen schicken und mit ihnen über die Steigerung des Festpreises verhandeln.
Woher bekommt das Tierheim Geld?
  • Spenden
  • Mitgliedsbeiträge des Tierschutzvereins
  • die Fundtierpauschale der Kommunen
    • Aßlar,
    • Bischoffen,
    • Braunfels,
    • Ehringshausen,
    • Greifenstein,
    • Hohenahr,
    • Hüttenberg,
    • Lahnau,
    • Leun,
    • Löhnberg,
    • Schöffengrund,
    • Solms,
    • Waldsolms und Wetzlar.
Warum erhöht Wetzlar die Gelder nicht selbst?
  • Das Tierheim steht zwar in Wetzlar, aber finanziert wird es durch die umliegenden Kommunen.
  • Städte und Gemeinden haben die Aufgabe Tiere, die gefunden werden, zu versorgen. Diese Aufgabe haben sie an das Tierheim in Wetzlar abgegeben.
  • Sie zahlen einen Festbetrag, die sogenannte „Fundtierpauschale“: Pro Jahr und pro Kopf sind das 50 Cent.

 

Rede von Petra Strehlau zum Tierheim am 22.03.2022
Finanzierung vom Tierschutzverein Wetzlar und Umgebung

 

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher Volck,
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen in der Stadtverordnetenversammlung,
Verehrte Presse,
Liebe Gäste,

 

Mit unserem Auftrag fordern wir den Magistrat der Stadt Wetzlar auf, die Situation des Tierschutzheimes Wetzlar zu verbessern. Tiere sind keine Wegwerfartikel, sondern Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen. Gleichzeitig müssen wir feststellen, dass Tiere vermehrt in den Tierheimen abgegeben werden. Als Grund hierfür werden oftmals mangelnde Mittel für die Unterhaltungskosten genannt. Die Vermittlung der Tiere wird immer schwieriger. Ganz besonders zeigt sich dies bei den sogenannten Liste-Hunden.
Meine Damen und Herren, in der Vergangenheit gab es immer wieder Hinweise der Unterfinanzierung aus dem Tierschutzheim. Seit vielen Jahren gibt es eine pro-Kopf-Pauschale von 50 Cent je Einwohner im Lahn-Dill-Kreis. Dieser Betrag reicht bei weitem nicht mehr aus.

 

Ehrenamtliche Kräfte sind oftmals gezwungen, Tiere mit nach Hause zu nehmen, weil es eine Überbelegung in den Tierheimen gibt. Ich sage an dieser Stelle ganz deutlich: Wir danken diesen Menschen, die sich bereit erklären, ehrenamtlich für den Tierschutz zu arbeiten, die Tag und Nacht für die Tiere da sind, sich um diese Tiere sorgen und dazu beitragen, dass diese Tiere ärztlich versorgt werden, ihr Futter bekommen und eine artgerechte Unterbringung erfahren.

 

Die Kosten für,
– tierärztliche Behandlung,
– Futter,
– Unterbringung,
sind in den letzten Jahren massiv gestiegen, nicht aber die pro-Kopf-Pauschale von 50 Cent.

 

In der Regel haben die Tierheime keine finanziellen Polster. Sie müssen sich immer wieder aufs Neue jeden Cent zusammenklauben. Dies gelingt durch die Vermittlung von Tieren. Es werden Veranstaltungen iniziiert, um Spenden zu generieren. Ebenso sind in verschiedenen heimischen Supermärkten Boxen aufgestellt, in die man Futterspenden einwerfen kann.

 

Daher soll die pro-Kopf-Pauschale erhöht werden.

 

Meine Damen und Herren, der Tierschutz ist im Grundgesetz verankert. Danach muss gehandelt werden, die Verantwortung muss übernommen werden. Ich sage: Hierfür tragen wir alle die Verantwortung. Es ist richtig, die Tierheime erhalten von den Kommunen Zuschüsse, aktuell 50 Cent pro Kopf, denn diese sind als Fundbehörde in der Verantwortung. Im Sinne von § 2 des Tierschutzgesetzes sind sie dafür verantwortlich. Das ist richtig. Die Gemeinden sind auch für die herrenlosen Tiere zuständig – gerade dann, wenn die Tiere die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährden.

 

Aber wir wissen alle, in der jetzigen Situation reichen diese Mittel nicht. Meine Damen und Herren, das ist deshalb so prekär, weil die Tiere in den Tierheimen sind und die Mittel für tierärztliche Versorgung, das Futtergeld aufgebracht werden müssen. Die Unterhaltskosten sind enorm hoch.

 

Wir bitten den Magistrat Verhandlungen mit den abgebenden Gemeinden, (Asslar, Bischoffen, Braunfels, Ehringshausen, Greifenstein (Greifenstein selbst, Allendorf, Holzhausen, Ulm) Hohenahr, Hüttenberg, Lahnau, Leun, Löhberg, Schöffengrund, Solms, Waldsolms) aufzunehmen, damit eine gemeinsame Anhebung des Betrages pro-Kopf durch alle Gemeinden erfolgen kann.

 

Sehr verehrte Stadtverordnete bitte stimmen Sie unserm Ansinnen zu.
Herzlichen Dank.

 

Mehr Informationen

Tierheim Wetzlar

Tierheim – Antrag in der Stadtverordnenenversammlung

 

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